3 Impulse zur liebevollen Abgrenzung – „Wie sage ich NEIN?“
Würdest du von dir sagen, dass du häufig versuchst, es den Menschen in deinem Umfeld „Recht zu machen“? Spürst du meist erst im Nachhinein, dass du etwas eigentlich gar nicht wirklich möchtest, obwohl du es zuvor bejaht hast? Hast du schon länger das Gefühl, dass du viel zu oft einfach nur
„Ja“ sagst und dir explizit das „Nein“ sagen wahnsinnig schwerfällt? Heute gebe ich dir 3 inspirierende Impulse mit auf den Weg, die dir vielleicht dabei helfen können das Wort „Nein“ häufiger zu benutzen.
1. Impuls: Werde dir deiner selbst bewusst!
Wenn du all deine Energien so weit wie möglich für dich selbst und deine wichtigen Verantwortlichkeitsbereiche deiner Lebenswelten (Kind, Beruf, o.Ä.) aufwendest, bist du im besten Falle „bei dir“, wie man so schön sagt. Wenn du dich wirklich wahrhaftig mit dir selbst, deinen Fähigkeiten und Talenten, aber auch deinen Schwach- und Triggerpunkten auseinandersetzt, dann kannst du dir selbst auch darüber im Klaren werden, wo deine Grenzen sind. Wo liegen deine Bedürfnisse? Was kommt bei dir persönlich an erster Stelle? Falls es dir schwer fällt dies zu benennen, lebe dich kreativ aus und versuche so malerisch, musisch oder darstellerisch zu fassen, wo deine Bedürfnisse liegen. Du kannst auch eine Liste erstellen, mit Gegebenheiten deines Lebens, die dir besonders wichtig sind und auf die du nicht verzichten möchtest. Bei welchen Situationen wirst du besonders wütend oder aggressiv und fühlst dich oftmals übergangen? Um zu umgehen, dass sich diese Gefühle nach Innen richten, beginne damit, „Nein“ zu sagen und dich liebevoll abzugrenzen.
2. Impuls: Deine Grenzen, deine Entscheidung, dein „Nein“!
Oftmals spüren wir eigene Grenzen erst, wenn bereits eine Grenzverletzung stattgefunden hat. Vielleicht hast du deine Grenzen zuvor auch schon einmal benannt und wurdest dann als „egoistisch“, „übertrieben“ oder „anstrengend“ dargestellt. Mach dir klar, dass gesetzte oder benannte Grenzen auch immer etwas in deinem Gegenüber auslösen. Es mag daran liegen, dass dein Gegenüber Grenzen für sich selbst nicht setzen kann und möchte, aus Angst vor Ablehnung. Für manche Menschen sind deine Grenzen vielleicht auch einfach schlichtweg nicht nachvollziehbar und auch das ist völlig okay. Du bist nicht auf diesem Planeten um deinen Fokus so zu legen, wie es andere von dir erwarten. Mache dir bei möglicher Ablehnung deines „Neins“ oder deiner Grenzen klar, dass auch dein Gegenüber Grenzen hat, diese aber in anderen Bereichen liegen oder aber sie oder er sie nicht benennen kann.
3. Impuls: Lass los!
Lasse es niemals zu, dass jemand deine Bedürfnisse, wie zum Beispiel ein „Nein“, infrage stellt. Nein heißt Nein und darf unabhängig von der Beziehungsebene deine:s Gesprächspartner:in von dir geäußert werden. Falls deine:r Gesprächspartner:in damit ein Problem hat, siehe dir nochmal Punkt 2 an: Es ist nicht dein Problem, es hat etwas mit deinem Gegenüber zu tun, wenn sie oder er ein „Nein“ nicht akzeptieren kann. Wenn es eure Beziehungsebene angreift, dann ist das traurig, zeigt dir aber auch, dass eure Bindung womöglich nur aus sehr vielen „Ja’s“ und Anpassungsprozessen bestand und weniger auf einer Beziehung auf Augenhöhe. Du kannst nicht mit jedem Menschen in deinem Leben einer Meinung sein. Wenn dein Gegenüber das nicht versteht: Lass los! Das Problem liegt nicht bei dir, denn du hast dich klar geäußert und bist dir selbst durch dein „Nein“ treu geblieben. Deine eigene Integrität und Selbstliebe sollten immer wichtiger sein als der Aspekt, von allen Menschen gemocht zu werden. Diese Vorstellung ist nicht realistisch, egal wie oft wir uns im Leben anpassen oder „Ja“ sagen. Du kannst alles bejahen und es wird dennoch Menschen geben, die genau das ablehnen. Übrigens: Du musst dich keineswegs allzeit „liebevoll“ abgrenzen, in manchen Worten ist ein klares, lautes und deutliches „Nein“ vielleicht viel stimmiger. Du wirst es spüren!
Mach dir klar, dass jeder Mensch individuell seine Grenzen setzt, es gibt hier kein Normativ, denn es handelt sich hierbei um dein Leben, dass allein du gestaltest und formst. Dazu gehören deine Grenzen genauso dazu wie alle anderen Aspekte, die dich ausmachen. Bleib bei dir und mach dir selbst bewusst, was für ein Wunderwerk du eigentlich bist! Menschen, die dich aufrichtig lieben und kennen, die werden auch deine Grenzen und dein „Nein“ akzeptieren, dessen kannst du dir sehr sicher sein.
Gaby Nele Kammler und Lela Heinrich
Fotoquelle: pixabay.com